Informationen Grosseto e La Maremma Toscana

Die Provinz Grosseto liegt am Südende der Toskana, zwischen den Abhängen der „Colline Metallifere“ und der Nordgrenze Latiums, entlang des Gebiets der Maremma.
An ihrer Küste, zwischen dem Golf von Follonica und der Mündung des Flusses Chiarone, liegen von Pinienwäldern und kristallklarem Wasser dominierte Landstriche von großer Schönheit; hier befinden sich berühmte Badeorte wie Marina di Grosseto, Principina a Mare, Castiglione della Pescaia, Punta Ala und Talamone.

Urlaubsorte von internationalem Rang sind die beiden Perlen des Argentario, Porto Santo Stefano und Porto Ercole; das Argentario ist ein Vorgebirge, das nur über drei schmale Landstege mit dem Festland verbunden ist; am nördlichen zieht sich der Strand Gianella entlang, am südlichen der Feniglia-Strand, während auf dem mittleren, umgeben von Lagunen das kleine Städtchen Orbetello liegt.
Unverfälschte Landschaften und wunderbare Ausblicke kennzeichnen die Inseln Giglio, Giannutri und die Formiche (Ameisen) von Grosseto, beliebte Ziele unter den Tauchern. Eindrucksvoll ist auch das Landesinneren: In den wildbewachsenen „Colline Metallifere”, im Gebiet von Monterondo Marittimo, befindet sich der Naturpark „Parco Naturalistico delle Biancane”.

In dieser Provinz gibt es auch zahlreiche heiße Schwefelquellen, wie zum Beispiel die von Saturnia.

Ein weiteres typisches Ambiente ist die Maremma von Grosseto mit ihren Hügeln und den weiten Ebenen der Flüsse Ombrone, Fiora und Albegna.

Die Maremma ist die Heimat der Butteri, der Rinderhirten, und hat Jahrhunderte alte ländlichen Traditionen und eine unverfälschte und wilde Natur.
Es gibt viele Naturschutzgebiete, darunter der Naturpark der Maremma und die Uccellina-Berge, das Naturschutzgebiet „Laguna di Orbetello”, wo sich zu jeder Jahreszeit zahlreiche Vogelarten tummeln., und der See von Burano, ein wunderbarer Küstensalzsee und WWF-Schutzgebiet.

Am südöstlichen Rand der Provinz befindet sich ein Tuffsteingebiet, das sich durch Erosionserscheinungen auszeichnet und wunderbare Dörfer und die bedeutendsten etruskischen Nekropolen des gesamten Territoriums beherbergt.
Außer den Naturschönheiten und der Vielfalt der Landschaften ist die Provinz Grosseto reich an Kunstschätzen: Es gibt zahlreiche Städtchen und Ortschaften mit Bauten aus dem Mittelalter und der Renaissance, sowie verschiedene Ausgrabungsstätten aus römischer und etruskischer Zeit.
Eine reichhaltige gastronomische Tradition und die ausgezeichnete lokale Weine tragen zum guten Ruf der Gegend


Die Maremma und ihre Küste

Ein klares Meer umspült eine lange, gefleckte Küste aus sonnigen, mit feinem Sand bedeckten Ebenen, die kilometerweit einem stets blauen und sauberen Meer folgen. Hier finden sich zahlreiche, reizende, zwischen Meer und Fels eingefasste, kleine Strände und Felskluften. Vielerorts bietet sich eine bezaubernde Aussicht auf die exklusiven Badeorte der Maremma, auf die nahe gelegenen Inseln Isola d’Elba, Isola del Giglio sowie weitere kleinere Inseln des toskanischen Archipels.

Die Maremma Küste hüllt sich über ihre gesamte Länge in das intensive Grün des dichten und strahlenden Pinienwaldes, der während der heißen Sommermonate Frische spendet und die Küste von der bezaubernden Landschaft des Landesinneren trennt. Die Maremma bietet dem Besucher eine Landschaft, in der die Natur vorherrscht und der der Mensch seit Jahrhunderten respektvoll begegnet. Man trifft hier auf eindrucksvolle maremmanische Ochsenherden, die sich langsam und kraftvoll in grüne Weiden vorschieben, und Herdenwächter hoch zu Roß, die mit Geschicklichkeit die Herden treiben. Auch Gruppen wilder Pferde sind in der Maremma in den flachen und feuchten Lichtungen anzutreffen.

Die Küste, Pinienwälder, kostbare Thermalvorkommen, Hügel, beeindruckende Berge, geschichtsreiche Überreste, Funde und Monumente, uralte Traditionen und unverfälschte Produkte zeichnen die Maremma in der Toscana aus.


Parco Regionale della Maremma

Der in der Provinz Grosseto, im südlichen Teil der Toscana gelegene »Parco Regionale della Maremma« (auch bekannt als »Parco Naturale della Maremma« oder »Parco dell'Uccelina«) umfasst ein ca. 9.800 Hektar großes Naturschutz- und Küstengebiet, das sich vom Wohnort Principina a Mare im Norden bis zum Kap von Talamone im Süden erstreckt. Ein Großteil des Nationalparks besteht aus der parallel zur Küste verlaufenden und mit dichten Macchia-Büschen bedeckten Hügelkette, der »Monti dell'Uccellina«, auf deren Gipfel der Ort Poggio Lecci liegt.

Das ebene nördliche Parkgebiet wurde von Anschwemmungen des Flusses Ombrone geformt. Die ca. 20 km lange Küste mit vielen Sandstränden erstreckt sich von der Mündung des Ombrone bis nach Cala di Forno. Der südliche Teil des Nationalparks ist geprägt von einem hohen, erodierten Küstenstreifen. Mehrere historische Wachttürme, die füher dazu dienten, Angriffe der Sarazenen vom Meer her zu sichten, sind auf verschiedenen Rundwanderwegen zu erreichen.

Im Nationalpark finden sich unterschiedlichste Vegetationen: kultivierte Feldern und Weideflächen, von der Macchia Mediterranea bewachsene Flächen, felsige Gebiete, Pinienwälder, Sumpfgebiete und Sanddünen. Innerhalb des Parks herrscht unterschiedliches Klima mit kontinentalen, mediterranen und wüstenähnlichen Eigenschaften, je nach der Art der Vegetation.

Auch die Tierwelt ist zum Teil einmalig. Das Maremmana ist eine spezielle, nur in der Maremma vorkommende Rinderart mit großen Hörnern. In den Macchia-Zonen leben Fuchs, Hase, Wildschwein, Stachelschwein, Dachs und Dammwild - in erster Linie bietet der Park jedoch Lebensraum für viele Vogelarten.


Grosseto und Marina di Grosseto

Die befestigte Stadt Grosseto liegt auf halber Strecke zwischen Rom und Pisa, wohin Innocenzo II im Jahre 1138 den Bischofssitz von dem bereits untergegangenen Rosselle verlegte. Nach der Herrschaft der »Aldobrandeschi« fiel sie ab 1336 unter den Besitz Sienas. Die wirtschaftliche und demographische Lage waren jedoch sehr kritisch, nicht nur wegen dem Zerfall des Lebensraumes (Grosseto grenzte an das Sumpfgebietes der Maremmen) sondern auch wegen der Verständigungsprobleme. 1559 wurde Grosseto von dem florentinischen Staat aufgenommen und somit Teil des Großherzogtums der Toskana.

Dennoch kam es nicht sofort aus der Krise, die sich erst mit dem Erfolg der Trockenlegung verbesserte, die zwischen dem 18. und 19. Jh. von den »Lorena« begonnen und nach der Vereinigung Italiens weiter geführt wurden. Von da an begann sich die wirtschaftliche und demographische Situation der Stadt zu erholen und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kam auch wieder Leben in den Städtebau, der seit dem 13 Jh. stillstand. So gelangen neue Werke in die Altstadt und man begann auch außerhalb der alten Stadtmauer zu bauen. Es wurden verschiedene Pläne zum Agraraufschwung bewilligt, die Grosseto zum Zugpferd der toskanischen Agrarwirtschaft machten.

Marina di Grosseto ist ein Ortsteil der Provinzhauptstadt Grosseto und befindet sich ca. 12 km westlich der Stadt in einer weiten Bucht direkt am tyrrhenischen Meer. Marina di Grosseto ist ein beliebter Badeort bei den Einheimischen und auswärtigen Urlaubern.

Grosseto, mit seiner Altstadt, die eine sechseckigen Stadtmauer aus dem 16. Jh. umgibt, wird von der imposanten Medici-Festung dominiert wird.
Bauwerke von herausragender Bedeutung sind der romanisch-gotische Dom, und seine Kunstwerke, die Sankt-Franziskus-Kirche und das Museum für Archäologie und Kunst der Maremma mit lokalen Malereien und archäologischen Fundstücken.

Die Strände Giannella und Feniglia, die dichte mediterrane Vegetation, imposante Festungen aus dem 16. Jh. und einzigartige Panoramen zeichnen den Argentario aus, ein beliebtes Urlaubsziel für Schwimmer und Taucher. An zwei kleinen, einander gegenüberliegenden Buchten liegen die Orte Porto Santo Stefano und Porto Ercole, mondäne und unterhaltsame Ferienorte, die aber auch verborgen und geschichtsträchtige Winkel besitzen.
Charakteristisch ist Porto Santo Stefano mit seiner Strandpromenade, dem alten Hafen und der majestätischen spanischen Festung; ebenso eindrucksvoll ist Porto Ercole mit seinen bunten, rund um die Bucht liegenden Häusern und dem von mächtigen Mauern umschlossene Zentrum mit seiner Festung.
 
Im Herzen der Colline Metallifere erhebt sich eine der bedeutendsten Kunststädte der Provinz, Massa Marittima, in seinen gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden, darunter der Dom in romanisch-gotischem Stil, der Palazzo die Pretori und die Fortezza Senese, die durch eine einzigartige Bogenbrücke mit dem Candeliere-Turm verbunden ist.
In der Nähe der Stadt befindet sich der Accesa-See und ein sehr interessantes etruskisches Ausgrabungsgebiet.

Daneben gibt es noch die zahlreichen typischen Dörfer in der Gegend von wie Scansano, der Heimat des Morellino-Weins, Civitella Marittima mit seinen engen Gassen und Renaissancehäusern, Capalbio, ein schönes mittelalterliches Städtchen, Castiglione della Pescaia, ein netter Badeort am Meer, Manciano mit den nahe gelegenen Thermen von Saturnia.
Einen Besuch wert sind die „Tuffstädte” , drei wunderbare Orte inmitten eindrucksvoller Täler: Pitigliano, Soriano und Sovana, mit ihren Zeugnissen aus der Zeit der Etrusker, des Mittelalters und der Renaissance.

Nicht zu vergessen ist ein Besuch des Archäologischen Parks Città del Tufo, dessen bestes Stück die etruskische Nekropole von Savona ist, welche die „Vie cave” einschließt, antike, tief in den Fels gehauen Wege.
Sehenswert ist auch die etruskische Nekropole von Vetulonia und die Ruinen von Cosa, einer römischen Kolonie und sie Überreste von Roselle, einem zunächst etruskischen, dann römischen Ort.
Unbedingt sollte man auch einen Ausflug auf die Insel Giglio mit ihrem befestigten Ort Giglio Castello machen, von wo aus man einen ausgezeichneten Blick über Meer und Küste hat.

Scansano

Man geht davon aus, dass an dem Ort, an dem sich heute Scansano befindet, bereits vor dem Jahr 1000 eine Ansiedlung existierte. Der Name Scansano scheint von S. ANSANO - dem Namen der Familie Anicia, christlicher Märtyrer im 1. Jh. v. Chr. - herzurühren. Das älteste Schriftstück in dem Scansano geschrieben steht, geht auf das Jahr 1188 und 1274 zurück; man erwähnt den Ort im Zusammenhang mit der Teilung zweier Linien der Grafen »Aldobrandeschi«.

Auf einem Bergrücken gelegen, dessen Ausläufer die natürliche Teilung der beiden angrenzenden Gebiete darstellen, musste Scansano im Laufe der ausgedehnten Machtstreitigkeiten zwischen den Grafen Aldobrandeschi und der Republik Siena vieles erleiden. Seit 1333 datiert ist Scansano Sitz der »Estatatura«, der Umlegung der Büros der Gerichts- und Stadtverwaltung aus dem sumpfigen und malariageplagten Grosseto nach Scansano.

Durch die 1897 offiziell abgeschaffte Estatatura, wurde Scansano zu einem der bedeutendsten Orte der Maremmen und zu eindrucksvollen, bereits bestehenden Privatgebäuden kamen des weiteren: 1862 das Krankenhaus, 1892 das Theater »Castagnoli« und 1896 das Grundschulgebäude. Das XX. Jh. wurde neben dem wachsenden Kulturerbe auch Zeuge einer fortschreitenden Neuorganisation der Agrarwirtschaft, sowie im Bereich der Viehzucht und in der Olivenbau- und der Weinbaukultur. Letztere hat zur Auszeichnung des Morellino di Scansano zum D.O.C. Wein und zur Erweiterung der Genossenschaftsweinkellerei des Morellino di Scansano geführt.


Pitigliano

Die Wurzeln dieser netten Kleinstadt gehen auf prähistorische Zeiten zurück. Die zahlreichen, im Laufe der jahrhunderte zum Vorschein gekommenen etruskischen Gräber und die eindrucksvolle Stadtmauer aus dem 3. Jh. v. Chr. zeugen vom etruskischen Ursprung dieses Ortes. Mit dem Auftreten der Etrusker musste der Ort die charakteristische Siedlungsform annehmen, auch wenn er unter politischem und wirtschaftlichem Einfluss der nahe gelegenen »Lucumonia di vulci« stand, deren Herrschaftsgebiet sich bis in die Mitte des vom Fluss Fiora durchzogenen Tals erstreckte.

Schon seit dem 8. Jh. n. Chr. war das politische Leben dieses Ortes eng an Sovana, dem Hauptsitz der Familie Aldobrandeschi, gekettet. Die erhöhte strategische Lage trug dazu bei, dass Pitigliano eine wachsende militärische Bedeutung verliehen wurde, bereits im Jahre 1202 konnte sich der Ort massiv in die Gefechte der Familie Aldobrandeschi gegen die Republik Siena einmischen. Der Name Pitigliano dürfte auf die römische Epoche zurück gehen und nach einer antiken Sage wurde er ihm von den beiden Flüchtenden, Petilio und Ciliano zuerkannt, die nach dem Raub der Goldkrone der »Giove Statore« vor ihren Verfolgern aus Rom auf einen Tuffsteinausläufer flüchteten, auf dem sich der heutige Ort befindet.


Saturnia

Der Ort Saturnia befindet sich im Einzugsgebiet der größten Gemeinde der Provinz Grosseto: Manciano, mit einem sehr abwechslungsreichen Landschaftsbild. Das etruskisch-römische, seit der Vorgeschichte besiedelte Dorf, wurde im Jahre 82 v. Chr. von Silla zerstört. Die von der Republik Siena errichtete Stadtmauer (1454 – 1464) entlang dem Rand der Hochebene, auf der sich der Ort befindet, ist auch heute noch, wenn auch nur bruchstückhaft, mit vieleckigen Teilabschnitten aus römischen Zeiten zu erkennen. Die römische Stadtmauer öffnete vier Tore, von denen nur noch eine, die Porta Romana, übrig ist, durch die die Via Basolata (vielleicht die einstige Via Clodia) führt.

Nach einer qualvollen Geschichte erlebte der Ort unter der Herrschaft der Aldobrandeschi seine Blüte. Heute ist Saturnia ein kleiner ruhiger Fremdenverkehrsort, der von den nahe gelegenen, inzwischen international bekannten Thermen profitiert, in deren Becken ca. 37,5 Grad warmes Schwefelwasser sprudelt.


Magliano in Toscana

Diese antike Stadt war zu Zeiten der Römer unter dem Namen Heba bekannt. Bis zum heutigen Tag ist ihr Ursprung umstritten; einige behaupten sie entspringe etruskischen Wurzeln, andere vertreten die Meinung, sie sei von den Römern gegründet worden. Wie dem auch sei, der Ort gewann an Bedeutung, als die Familie der Aldobrandeschi di Sovana um 900 die noch heute gut erhaltene Stadtmauer errichten lies. Ebenso wurden die Kirchen San Martino und die San Bruzio zu Zeiten der Familie Aldobrandesco (1100 – 1200) erbaut. Etwa 2 Jahrhunderte später fiel Magliano unter die Herrschaft von Siena und die Stadtmauer wurde im 14. Jh. vom Architekten Bibbiena um die mächtigen Wachtürme erweitert. Im Jahre 1555 schließlich, nachdem Siena durch die Spanier gefallen war, wurde der Ort an die Familie Medici abgetreten und als Lehen des toskanischen Großherzogtums verwaltet. Nachdem die großherzogtümlichen Lehen gesetzlich abgeschafft wurden, ging die Geschichte des Ortes zuerst mit der des toskanischen Großherzogtum einher und dann mit der Italiens.